Zurückliegende Veranstaltungen
KELKHEIM KENNENLERNEN 2024
"Auf zum Staufen"
Muttertags-Special!
Charlotte von Gagern brachte zehn Kinder zur Welt. Drei von ihnen gingen als die „politischen Söhne“ in die Geschichte ein.
Wanderung auf den Spuren der Brüder Friedrich, Heinrich und Max von Gagern zum „Großen Mannstein“
mit dem Journalisten und Autor Torsten Weigelt
sowie dem Stadtarchivar Julian Wirth
am Sonntag, 12. Mai 2024
Zum Muttertag veranstalteten der Museumsverein und die Stadt Kelkheim eine gut besuchte Wanderung.
Julian Wirth, Stadtarchivar, und Torsten Weigelt, stellvertretender Vorsitzender des Museumsvereins und Autor des Buches „Gagern – Pioniere der deutschen Demokratie“, begrüßten am Fuße des Berges Staufen etwa 25 Teilnehmer.
Bei sonnigem Wetter und angenehmen Bedingungen begaben sich die Wanderer am Muttertag auf den teilweise steilen Weg zum Großen Mannstein.
Die Route folgte den Spuren der Brüder Friedrich, Heinrich und Max von Gagern, die sich 1838 mit ihrem „Staufenschwur“ verpflichtet hatten, für die Einheit und Freiheit Deutschlands einzutreten. Zehn Jahre später, im Jahr 1848, spielten sie bedeutende Rollen in der Revolution und der Nationalversammlung.
Torsten Weigelt erinnerte an der ersten Station der Wanderung daran, dass Heinrich und Max von Gagern am 18. Mai 1848 als Abgeordnete des ersten frei gewählten gesamtdeutschen Parlaments in die Frankfurter Paulskirche einzogen. Einen Tag später wurde Heinrich zum Präsidenten der Nationalversammlung gewählt.
Julian Wirth berichtete über das Leben auf dem Hornauer Hofgut, das von 1818 bis 1866 im Besitz der Familie von Gagern war, sowie über Charlotte von Gagern, die Mutter der „politischen Brüder“.
Während Hans Christoph von Gagern sich hauptsächlich mit der Zukunft des Herzogtums und der europäischen Politik beschäftigte, widmete sich Charlotte vor allem der Rolle der Mutter und der Hauswirtschaft. Geboren als Caroline Freiin von Gaugreben in Düsseldorf, brachte sie sieben Söhne und drei Töchter zur Welt. Über ihr Leben ist wenig bekannt. Ihre Aufgaben umfassten die Aufsicht über die Hauswirtschaft, die Kindererziehung und das Management des Hauspersonals. Auch die Viehzucht und Stallarbeit gehörten zu ihren Aufgaben. Obwohl es keine Überlieferungen gibt, dass Charlotte von Gagern eigenhändig den Stall ausmistete, teilte sie sich mit ihrem Mann die Verwaltung des Hofgutes. Laut Heinrich kümmerte sich die Mutter in Hornau um das „Boten- und Rechnungswesen“, während der Vater frühmorgens mit dem Oberknecht über Wetter, Viehstand und Feldarbeit sprach.
An weitere Stationen der Wanderung informierten die Teilnehmer über die zentralen politischen Ziele der Gagern-Brüder: die Schaffung eines deutschen Nationalstaates und einer freiheitlichen Verfassung. Auch die Hindernisse, wie die Kleinstaaterei und das repressive „System Metternich“ mit Zensur und politischer Verfolgung, wurden thematisiert.
Außerdem wurde das romantische Lebensgefühl der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erläutert, das im Staufenschwur der Gagern-Brüder Ausdruck fand, sowie die Orte und Gedenkformen in Kelkheim, die an die Familie von Gagern erinnern, wie die Max-von-Gagern-Schule, der Gagernring und die Heinrich-von-Gagern-Medaille.
Am Ziel der Wanderung, dem Großen Mannstein, wurden die Teilnehmer mit strahlendem Sonnenschein und einem weiten Panoramablick über die Rhein-Main-Ebene und die Taunusgipfel von Feldberg und Altkönig belohnt. Auf dem Rückweg bestand die Möglichkeit, auf dem Gimbacher Hof einzukehren.
Text: Julian Wirth
Fotos: Jürgen Moog
Sonntag, 12. Mai 2023 14.00 Uhr
Sonntag, 12. Mai 2024 14:00 Uhr