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Verabschiedung der Museumspädagogin Marianne Bopp und Vorstellung ihrer Nachfolgerin Dr. Kirstin Funke
1. Stadtrat Dirk Hofmann und 1. Vorsitzender des Museumsvereins Jürgen Moog begrüßten gemeinsam die Teilnehmer des Pressegesprächs anlässlich des Wechsels in der Museumspädagogik des Museumsvereins.
Zunächst würdigten die beiden Herren das Wirken von Marianne Bopp, die sich seit 2000 ehrenamtlich und seit 2009 als Museumspädagogin im Museum Kelkheim engagiert. Dies machte sie mit großem Einsatz, hohem Sachverstand, beachtlicher Kreativität und viel Einfühlungsvermögen.
Jürgen Moog betonte die Bedeutung der Museumspädagogik für den Erfolg eines Museums, dessen Aufgaben das SAMMELN, BEWAHREN, FORSCHEN, AUSSTELLEN und VERMITTELN ist. Mit dem Vermitteln bildet die Museumspädagogik die Klammer zwischen Museum und Publikum und damit „das Herzstück lebendiger, zielgruppenorientierter Museumsarbeit“ (aus dem Positionspapier des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V.).
Neben der Vorbereitung und Durchführung von Führungen und Vorträgen im Rahmen der Dauer- und Sonderausstellungen und auch außerhalb des Museums und außerschulisch sind die Aktivitäten für Kinder eine Hauptaufgabe der Museumspädagogik. Hier eine Zusammenstellung des Angebots von Marianne Bopp für Kinder:
- „Wissen und Werkeln“ in speziellen Workshops für Kinder. Hierbei kommt oft die historische Hobelbank zum Einsatz.
- „Museumsspaß am Samstag – Wissen und Werkeln für Grundschulkinder“ mit wechselnden Themen um das Museum und besondere Tage wie Mutter- und Vatertag oder zu Ostern und Weihnachten. Jedes Kind nimmt etwas Selbstgemachtes mit nach Hause.
- Basteln für Mütter, Väter oder besondere Anlässe mit digitalen Vorlagen. Corona bedingt wurden statt der Workshops im Museum Vorlagen für Geschenke über die Webseite des Museums angeboten.
- Verschiedene thematische Angebote für Kindergeburtstage. Sechs Themen stehen zur Wahl.
- Führungen für Schulgruppen. Das Museum wird dabei als außerschulischer Lernort genutzt.
- Kelkheimer Geschichte entdecken. Mit abenteuerlichen Führungen führt Museumspädagogin Marianne Bopp Kinder und Erwachsene zum Beispiel an die Geschichte des Rettershofs oder der Ritter von Hornau heran.
- „Mitmach-Möbel“: Schulklassen können mit Forschungsaufträgen das Museum und die Geschichte Kelkheims kennenlernen.
- Spezielle Programme zur Begleitung des Faches Heimatkunde an Schulen. An der gelben Magnetwand können Kinder und Erwachsene das Gründerzeit-Haus und das Jugendstil-Haus mit den passenden Möbeln einrichten.
- Weitere Angebote zum Aussuchen bieten das Spielmobil und die Bücherkiste.
Marianne Bopp findet nach wie vor die Arbeit mit Kindern besonders bereichernd und schließt Einsätze für das Museum nicht aus. Als Beispiel schilderte sie die spontane Reaktion eines Jungen, der von einem Bild der Belegschaft der Firma Dichmann und Söhne stand: „Der hatte aber viele Söhne!“
Neben der Arbeit mit Kindern war ihr die Vermittlung von historischen Zusammenhängen und Objekten wichtig. Sie war, so lobte Dirk Hofmann, in der Lage bei ihren Vorträgen und Führungen mit fundiertem Wissen die historischen Themen ungemein spannend rüber zu bringen. „Man klebte quasi an ihren Lippen.“ Kulturreferentin Dr. Beate Matuschek erinnerte an die hervorragende Zusammenarbeit mit Marianne Bopp bei den zahlreichen Sonderausstellungen von Heinz Kreutz, den Facetten der Romantik am Rhein, Käthe Kollwitz, Janoschs phantastisches Universum, Das Erbe der Karolinger, Meistergrafiken von Salvatore Dali zu Dantes „Göttlicher Komödie“, Chagall, Dürer und zuletzt über die Freiherren von Gagern im Zusammenhang mit dem 175-Jährigen Paulskirchenjubiläum.
Marianne Bopp wiederum freute sich darüber, dass sie von allen Leuten allzeit unterstützt wurde. Doch eine kritische Bemerkung zum neuen Museum konnte sie nicht unterdrücken: „Die Verhältnisse sind nicht die besten. Ich hoffe, dass es besser wird für meine Nachfolgerin.“
Ihre Nachfolgerin wurde über ein Auswahlverfahren für die Minijobstelle als Museumspädagogin gefunden, für die sich sechs Damen und Herren beworben hatten. Museumsverein und Kulturreferat entschieden sich für Dr. Kirstin Funke.
In dem Pressegespräch stellte sie sich vor. Sie ist 49 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Kelkheim. Die promovierte Archäologin und Anthropologin hat Grabungserfahrungen, war in der Denkmalpflege tätig, nahm an wissenschaftlichen Weiterbildungen im Museumsbereich teil und war als Lehrkraft in der Kinder- und Erwachsenenbildung tätig. Für Kirstin Funke ist die Museumspädagogik im Museum Kelkheim ein besonderes Hobby in Ergänzung zu ihrer Leidenschaft für Kultur und Geschichte.
Vielen Dank an Marianne Bopp und einen guten Start für Dr. Kirstin Funke. Wir wünschen Beiden das Beste!
Text: Jürgen Moog
Fotos: Julian Wirth und Jürgen Moog
Montag, 04. Dezember 2023 10:30 Uhr