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Eröffnung der Sonderausstellung ZUGESPITZT
am 24. Januar 2024, 19.00 Uhr, im Stadtmuseum
ZUGESPITZT – Die Kanzler in der Karikatur
ist die neuesten Ausstellung des Kelkheimer Museums sowie des Kulturreferats der Stadt. Leihgeberin und Kooperationspartnerin ist die Stiftung Haus der Geschichte in Bonn.
Es handelt sich um die erste Ausstellung im Stadtmuseum seit der Corona-Pandemie. Sie markiert einen Neu-Beginn und setzt einen ersten Akzent im Kulturleben unserer Stadt zu Beginn des Jahres 2024.
Zahlreich wurde zur Ausstellungseröffnung geladen und zahlreich strömten die Besucherinnen und Besucher in das Museum. Die Stimmung war exzellent, die Gäste unterhielten sich angeregt, über Politik und im Besonderen natürlich über die insgesamt acht Bundeskanzler und eine Bundeskanzlerin. Die Karikaturen luden zum Gespräch ein, sie provozierten zum Meinungsaustausch. Jede und jeder ist Zeitzeuge mindestens eines Kanzlers.
Die Karikaturen beginnen bei Konrad Adenauer 1949 und enden bei Olaf Scholz 2023. Sie spannen einen Bogen von der Geschichte in unsere Gegenwart, in das Aktuelle, uns unmittelbar Betreffende. Die Karikaturen stellen die Bundeskanzler und ihre Politik dar. Sie erzählen uns etwas über echte Charaktere und unverwechselbare Originale.
Die Begrüßung zur Ausstellung erfolgte durch Bürgermeister Albrecht Kündiger. Im Besonderen freute er sich über die zahlreich erschienenen politischen Akteure. So waren Magistratsmitglieder und Stadtverordnete zugegen. Auch die Erste Bürgerin der Stadt, Stadtverordnetenvorsteherin Julia Ostrowicki, kam zur Eröffnung. Besonders groß war die Freude über den Besuch des Bundestagsabgeordneten Norbert Altenkamp. Bürgermeister Kündiger erinnere sich gut an die jeweiligen Kanzler. Zu eigentlich jedem fiele ihm eine Geschichte ein. Als Schüler habe er beispielsweise einen Aufsatz über Adenauer schreiben müssen.
Zur Ausstellung sprachen Dr. Beate Matuschek und Julian Wirth.
Die ehemalige Kulturreferentin der Stadt führte durch die Ausstellung, stellte besonders markante Karikaturen von Konrad Adenauer bis Helmut Schmidt vor und erklärte diese. Dazwischen streute sie immer wieder ganz persönliche Anekdoten zu den Kanzlern ein. Ihr besonderer „Liebling“ sei Schmidt gewesen.
Julian Wirth betonte in seiner Einführung zunächst die politische Dimension der Möglichkeit freier Meinungsäußerung durch Karikaturen. Sie bringen - oft scharfe - Kritik an den Herrschenden zum Ausdruck. Das sei nicht in allen Ländern möglich und eine Errungenschaft unserer Demokratie.
Die von ihm vorgestellten Karikaturen behandelten Helmut Kohl, Gerhard Schröder, Angela Merkel und den derzeitigen Kanzler, Olaf Scholz. Insbesondere Schröder habe mit Äußerungen wie „Hömma, hol mir ma 'ne Flasche Bier, sonst streik' ich hier” oder er regiere mit “Bild, BamS und Glotze” reichlich Material für Satire und Karikaturisten geliefert. Am Ende griff Wirth die 1919 von Kurt Tucholsky aufgeworfene Frage “Was darf Satire?” auf. Die Ausstellung gebe den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, auf diese Frage eine ganz persönliche Antwort zu finden.
Die Rede von Bundestagsabgeordneten Norbert Altenkamp knüpfte an Wirths Ausführungen an. Auch der Bundestagsabgeordnete thematisierte die Bedeutung freier Presse, freier Kunst und freier Meinungsäußerung für eine Demokratie. Gerade er, als „Betroffener“ der Satire und Politiker, wisse um die Bedeutung politischer Karikaturen für unser freiheitliches System.
Edelgard Kleemann, stellvertretende Vorsitzende des Museumsvereins, sprach zum Schluss allen Organisatoren vom Museumsverein und dem Kulturreferat ihren herzlichen Dank aus.
V.l.: Kulturreferent Christof Wolf im Gespräch mit Stadtarchivar Julian Wirth und Bürgermeister Albrecht Kündiger
Im Anschluss konnten die Besucherinnen und Besucher die Sonderausstellung selbst erleben und über die Kanzler-Karikaturen diskutieren. Der Museumsverein hatte für reichlich Häppchen und Getränke Sorge getragen.
Linkes Foto: Dorothee Sommer; rechtes Foto: Karin Kofler und Petra Krause
Der besondere Dank gilt dabei Dorothee Sommer und ihrer Tochter, Edelgard Kleemann, Karin Kofler, Petra Krause, Wolfgang Pfankuch sowie dem Vorsitzenden des Museumsvereins, Jürgen Moog. Ebenso sei den Mitarbeitern des Bauhofs gedankt. Ohne ihre Unterstützung wäre die Ausstellung nicht realisierbar gewesen. Auch bedanken wir uns bei der Stiftung Haus der Geschichte in Bonn für die Zurverfügungstellung der Ausstellung.
Text: Julian Wirth
Fotos: Wolfgang Pfankuch
Mittwoch, 24. Januar 2024 19:00 Uhr