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Am 19. Mai 2017, von 19:00 bis 21:00 Uhr, war die Präsidentin der Wiesbadener Dante-Gesellschaft, Wilma Estelmann, im Museum Kelkheim zu Gast und hielt einen Bildvortrag zum Thema ,,Dantes ,Göttliche Komödie` - Erbe der Weltliteratur". Dieser Vortrag war ein weiterer hochkarätiger Höhepunkt im Rahmenprogramm zu unserer Sonderausstellung ,,Salvador Dali - Meistergraphiken zu Dantes „Die Göttliche Komödie".
Foto: Kulturreferentin Dr. Beate Matuschek begrüßt die Präsidentin der Wiesbadener Dante-Gesellschaft Wilma Estelmann
Zur Einstimmung der Zuhörer las Frau Estelmann fünf deutsche Übersetzungen des gleichen Verses vor: aus der Feder unterschiedlicher Übersetzer und aus unterschiedlichen Zeiten. Auch dem ,,ungeübten" Zuhörer erschloss sich sofort, auf welch vielfältige Weise man den im Original auf Italienisch (für die damalige Zeit ein Novum!) geschriebenen Text übersetzen und damit verschiedenen Eindrücke erzeugen kann.
Foto: Wilma Estelmann fasziniert mit ihrer melodiösen Darstellung der vielfältigen Übersetzungen
Im Anschluss ging Frau Estelmann auf das Leben Dante Alighieris ein. Hier hob sie besonders seine Verbitterung über die lebenslange Verbannung aus seiner Heimatstadt Florenz und den Einfluss seiner sehr früh verstorbenen Lebensliebe Beatrice hervor.
Breiten Raum nahm die Vorstellung des Inhalts der ,,Göttlichen Komödie" ein. Komödie heißt das Werk nicht etwa wegen seiner lustigen Texte, sondern wegen des positiven Ausgangs. Mit Hilfe von mehreren Bildern zeigte Frau Estelmann, wie sich Dante - geprägt noch von der mittelalterlichen Darstellung ,,der Welt" - den Weg von der Hölle über die Läuterung (Fegefeuer) zum Himmel (Paradies) vorstellte. Der Dichter selbst geht diesen Weg durch die verschiedenen ,,Kreise" in 33 Versen abwärts durch die Hölle und in 33 Versen der Läuterung wieder aufwärts in Begleitung von Vergil. Auf dem Weg ins ,,Paradies" übernimmt dann in weiteren 33 Versen Beatrice die Begleitung Dantes.
Vorangestellt ist den 3 mal 33 Versen noch ein Vers zur Einstimmung, alle 100 zeigen in wunderbarer Sprache ein aus heutiger Sicht erstaunlich modernes Menschenbild mit der Aufforderung, Eigenverantwortung zu übernehmen.
Foto: Wilma Estelmann mit ihren Zuhörern
Abgeschlossen wurde der gut einstündige Vortrag mit Informationen zu Dali und seinen ,,Meistergraphiken". Anschließend gab es lang anhaltenden Applaus und noch einige Fragen an die Referentin aus dem teilweise sehr fachkundigen Publikum.
Andrea Hillebrecht-Schulte
Freitag, 19. Mai 2017 19:00 Uhr