Zurückliegende Veranstaltungen
mit der Museumspädagogin Marianne Bopp
am Samstag, 13. Dezember 2021
Eine muntere Schar von kleinen und großen Besuchern haben sich am Samstagnachmittag zum Rettershof aufgemacht. Sie wollten mit Taschenlampen die Geschichte des ehemaligen Klosters Retters erforschen.
Um 16:30 Uhr trafen sie sich mit der Museumspädagogin Marianne Bopp am großen Torbogen, dem Eingang zum Hofgut.
Über dem Tor sind ein Ritter und ein Bauer dargestellt umgeben von vielen Einzelheiten, die zu den Anfängen des Rettershofes zurückführen. Dazu passt die Sage, die die Kelkheimer Autorin Uta Franck über den Klostergründer Graf Gerhard von Nürings aufgeschrieben hat. Ob alles so stimmt, wie es dort zu lesen ist? Naja, aber Sagen haben oft einen wahren Kern…
Außerdem lernten die Gäste den Ritter Kauz von Rabensee in dem Gedicht von Peter Hacks kennen.
Im Innenhof konnten die Taschenlampen Steine von der ehemaligen Klosterkirche suchen und anstrahlen. Sie war im 30-jährigen Krieg zerstört worden. Da hatten die Nonnen, Prämonstratenserinnen, den Rettershof längst verlassen.
Die Steine fand die Familie von Richter-Rettershof, die das Hofgut vor ca. 100 Jahren gekauft hatte, als sie den Reitplatz anlegte. Und die Mauer umschloss damals den Misthaufen. Heutzutage finden im Innenhof auch Konzerte und Feste statt. Dann ahnen die prominenten Besucher wohl nicht, wo sie dasitzen!
Auch eine Schmiede gibt es hier. So jemand muss früher der Schneider des Ritters Kauz von Rabensee gewesen sein.
Felix von Richter-Rettershof und seine Familie von Richter-Rettershof stellten sich auf Fotos vor, jeweils an den Stellen, an denen sie aufgenommen worden waren. Alle sitzen zu Pferd.
Gewohnt hat die Familie im heutigen Schlosshotel. Neben der prächtigen Terrasse sind die Wappen der drei Privatbesitzerfamilien zu sehen. Darunter ist auch eine echte Prinzessin mit dem Hessischen Löwen auf dem Wappen. Auch Ritter Kauz von Rabensee führt ein Tier im Wappen. Welches wird es wohl sein?
Heute gehört der Rettershof mit seinen 110 ha der Stadt Kelkheim.
Die neue Reithalle mit Wettkampfmaßen und Solarium für die Pferde hätte dem Major Felix von Richter-Rettershof für seine Pferden sicher auch gefallen.
Am heutigen Misthaufen vorbei ging es durchs Finstere zum Restaurant „Zum fröhlichen Landmann“, welches der Major eigentlich „Zur süßen Schwiegermutter“ nennen wollte.
Wieder zurück am Ausgangspunkt gab es eine letzte Strophe des Gedichts und für jeden eine Brezel.
Anders als der Ritter Kauz würden die Kinder abends keinen eisernen Pyjama anziehen wollen.
Text: Marianne Bopp
Fotos: Jürgen Moog
Samstag, 13. November 2021 16:30 Uhr