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Die Erfolgsgeschichte der Kelkheimer Möbel (Artikel von Rüdiger Kraatz)
Samstag, 11. September 2021, 16:00 Uhr
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Sonderführung im Rahmen des Kelkheimer

Tages zum Möbelhandwerk

mit Rüdiger Kraatz

Samstag. 11. September 2021, 16:00 Uhr, im Museum Kelkheim

Die Erfolgsgeschichte der Kelkheimer Möbel

Ähnlich wie in vergangenen Jahren begann Rüdiger Kraatz seine Führung mit einer historischen Übersicht über die Entwicklung von Möbeln überhaupt.

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Anhand von Bildern über Steinzeitbehausungen und die Nutzung von Stabholz, zunächst zum Bau von Hütten, und dann von Sitzgelegenheiten, wurde in einfache Formen der Holzverarbeitung eingeführt.

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Die sesshaften Menschengruppen lernten schließlich größere Gebäude und einfache Inneneinrichtungen aus Holz zu bauen – der Beginn des Handwerks der Zimmerleute. Die meisten Einrichtungsgegenstände im Mittelalter konnten noch von den meisten Menschen in Stadt und Land hergestellt und ausgebessert werden. Truhen dienten zur Aufbewahrung von Gegenständen aller Art. In der Renaissance kamen mehr und mehr elaborate Schränke für wohlhabende Bürger in Mode, was eine Spezialisierung der Holzverarbeitung erforderte. Dies war der Beginn der Tischler- oder Schreinerzunft. Am Beispiel eines Vertikos in der Dauerausstellung wurde gezeigt, wie sich einige Traditionen von Renaissance-Schränken noch im 20. Jahrhundert wiederfinden.

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Anhand der Beispiele von Möbeln in der „Straße der Schaufenster“ wurden die verschiedenen Fertigungs- und Stilepochen erklärt. Zugleich wurde erläutert, wie sich gerade in Kelkheim eine ungewöhnlich erfolgreiche Schreinertradition entwickeln konnte.

Eine Reihe von Episoden aus dem Schreinerleben in Kelkheim machten den Vortrag anschaulich und lebendig.

Als besondere Ausstellungsstücke wurden der Frankfurter Schrank von Erwin Pleines und die Palastmöbel von Haile Selassi vorgestellt. Diese Möbel und verschiedene große und kleine Möbelwerkstätten wurden im Zusammenhang mit den historischen und sozialen Gegebenheiten beschrieben. Das Kelkheimer Netzwerk von Möbelschreinern, Sägewerken, Stuhlherstellen, Polsterspezialisten, Schnitzern, fähigen Gewerbelehrern u.a. war in ganz Deutschland und darüber hinaus bei Fachleuten gut bekannt. Zum Erfolg beigetragen haben auch viele kleinere Schreinereien, die mit viel Fleiß und Innovationsbereitschaft Produktionsnischen (z. B Schrankbetten, Spieltische, patentierte Hobel) erschlossen haben.

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Der letzte Teil der Führung konzentrierte sich auf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Der Schreibtisch von Karin Schade im Bauhaus-Stil (Möbel des Jahres 2015) ist ein seltenes Beispiel einer modernen Holzarchitektur. Im Zusammenhang mit dem Jubiläum „100 Jahre Bauhaus“ war die Darstellung dieses Zusammenhangs sehr angebracht. Zur Illustration hat das Möbelhaus Stelzer verschiedene Kleinmöbel im modernen Bauhausstil für die Sonderführung im Museum bereitgestellt.

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Diese Präsentation stand außerdem in einem weiteren Zusammenhang: Es galt „101 jahre Möbelhaus Stelzer“ zu feiern. Vorgestellt wurde das berühmte Stelzer Rundbett, das zugleich „Möbel des Jahres“ 2020/21 ist. Das zehnjährige Jubiläum dieser erfolgreichen Serie „Möbel des Jahres“ wurde vor kurzem mit einer speziellen Broschüre gewürdigt.

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Schließlich wurden einige Erzeugnisse des Möbelhauses Lange präsentiert, die jüngst vor allem durch die Produktion der „Apple-Hocker“ für die Apple Stores und dem Hocker „Gral“ aufgefallen sind. Mit diesen positiven Beispielen Kelkheimer Innovationen wurde die Führung abgerundet und beendet.

Rüdiger Kraatz

Samstag, 11. September 2021 16:00 Uhr
Ort Museum Kelkheim