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15. Geschichtstag für Taunus und Main
Zwischen Himmel und Herrschaft - Religiöse Spuren und Zeugnisse im Taunus
Am 15. Geschichtstag für Taunus und Main stand das Thema „Religiöse Spuren und Zeugnisse im Taunus“ im Mittelpunkt. Erstmals fand die Veranstaltung in Kelkheim statt, organisiert vom Historischen Verein Rhein-Main-Taunus, dem Dachgeschichtsverein des Main-Taunus-Kreises und des Hoch-Taunus-Kreises.

Die Begrüßung übernahm Dr. Bernd Blisch, Erster Vorsitzender des Vereins. Zu den Gästen zählten neben renommierten Referenten und Referentinnen auch politische Vertreter der Region: Für den Main-Taunus-Kreis und den Hoch-Taunus-Kreis waren Axel Fink und Gregor Maier anwesend, für die Stadt Kelkheim die Erste Bürgerin und Stadtverordnetenvorsteherin Julia Ostrowicki sowie Bürgermeister Albrecht Kündiger. In ihren Grußworten lobten sie das Engagement des Vereins, der durch seine Arbeit Bildung fördert und den Zusammenhalt in der Region stärkt.

Den ersten Vortrag des Tages hielt Julian Wirth, Archivar der Stadt Kelkheim. Sein Beitrag über das Kelkheimer Kloster in der Zeit des Nationalsozialismus stieß auf großes Interesse.

Links die Stifterin des Franziskanerklosters in Kelkheim Gräfin Julie von Quadt zu Wickrath und Isny (1859 - 1925), rechts spricht Archivar Julian Wirth über den Pater Ivo Trauscheidt, der nach der Razzia der Gestapo im Kloster St. Franziskus im Februar 1939 ins Krankenhaus kam und dort im März 1939 verstarb.
Es folgte Roswitha Schlecker aus Hofheim, die den Hexenwahn in Hofheim als exemplarisches Phänomen für die gesamte Region analysierte.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause, in der die Teilnehmer die bisherigen Vorträge diskutierten und sich auf die kommenden Beiträge vorbereiteten, eröffnete Dr. Matthias Kühlwein den Nachmittag mit einem Vortrag über die Anfänge der Zisterzienserinnen im Taunus. Bernhard von Clairvaux, die prägende Figur des Ordens, spielte dabei eine zentrale Rolle.
Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag der evangelischen Pastorin Katharina Stoodt-Neuschäfer aus Königstein.

Sie beleuchtete den Einzug der Reformation in der Region und ging insbesondere auf die sozialgeschichtlichen Aspekte ein, die mit der Abkehr vom Katholizismus verbunden waren. Ludwig von Stolberg galt als einer der zentralen Protagonisten dieser Entwicklung.

Den Abschluss der Vortragsreihe bildete Monika Öchsner mit ihren Ausführungen zur Gimbacher Wallfahrt. Über ein ganzes Jahrtausend hinweg war Gimbach ein religiöses Zentrum der Region.

Der Geschichtstag endete mit einer Führung um den Rettershof, geleitet von der Kelkheimer Museumspädagogin Kirstin Funke.

Sie berichtete über das Leben und Wirken der Schwestern des Prämonstratenserinnenordens auf Retters.
Der 15. Geschichtstag für Taunus und Main bot eine gelungene Mischung aus fundierten historischen Beiträgen und lebendigem Austausch – ein Tag, der Wissen vermittelte und zum Nachdenken anregte.
Text: Julian Wirth
Fotos: Julian Wirth und Jürgen Moog
Samstag, 20. September 2025 10:30 Uhr



