Veranstaltungen
KELKHEIM KENNENLERNEN 2024
Zurück in die Kelkheimer Vergangenheit
Zeitstufenführung zu Kelkheims facettenreicher Geschichte
mit Stadtarchivar Julian Wirth
am 17. November 2024, 15:00 Uhr im Museum Kelkheim
Die Teilnehmer der Zeitstufenführung begaben sich auf eine spannende Reise durch Kelkheims Vergangenheit, die von der Steinzeit bis ins Jahr 1938 reichte – jenem Jahr, in dem Kelkheim gemeinsam mit Münster und Hornau zur Stadt erhoben wurde.
Den Auftakt bildete das Paläolithikum, wo Julian Wirth die Lebensweise der Jäger und Sammler erläuterte. Mit der Sesshaftwerdung der Menschen begann ein entscheidender Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte. Archäologische Funde wie Keramiken, Klingen, Beile und Pfeilspitzen belegen frühe Besiedlungen in Kelkheim. Besonders beeindruckend sind die zahlreichen Hügelgräber, deren Bedeutung erläutert wurde.
Ergänzt wurden Wirths Ausführungen durch Kirstin Funke, Archäologin und Museumspädagogin. Die “Frau vom Fach” ergänzte und ordnete ein.
Der Roteldisstein, ein beeindruckendes Relikt aus dem 7. Jahrhundert, gilt als ältestes Zeugnis christlichen Lebens in Kelkheim. Er ist ein Grabstein, der auf das frühe Mittelalter zurückgeht und den Namen „Roteldis“ trägt – vermutlich eine frühchristliche Frau, die hier bestattet wurde. Seine Inschrift und historische Bedeutung spiegeln den Einfluss des Christentums auf die Region wider und machen ihn zu einem einzigartigen Denkmal in der Geschichte des Main-Taunus-Kreises.
Beeindruckend ist auch das Kelkheimer Gerichtsbuch, Kelkheims wertvollste Archivale. Das Titelblatt zeigt Karl den Großen, Vater Europas, und den Hl. Bartholomäus, einen der zwölf Apostel Jesu Christi. Es besticht durch seine künstlerische Qualität und fungiert als Nachweis von Kelkheims Zugehörigkeit zum Frankfurter Kaiserdom.
Auch die düstere Zeit des Nationalsozialismus in Kelkheim wurde anhand der sogenannten Judenkolonne sowie des Einmarsches der Amerikaner thematisiert.
Kelkheims Geschichte beeindruckt durch ihre Vielfalt, Tiefe und zahlreichen Facetten. Die Zeitstufenführung durch die Jahrtausende bot einen spannenden Einblick in diese reiche Vergangenheit und soll zur weiteren Beschäftigung anregen. Ein herzlicher Dank des Verfassers geht an die interessierten Besucher der Führung sowie an Herrn Hartleb und Herrn Moog vom Museumsverein.
Text: Julian Wirth
Fotos: Jürgen Moog
Sonntag, 17. November 2024 15:00 Uhr