Zurückliegende Veranstaltungen
Tage der Industriekultur
zum Thema Transformation
VON MÜHLRAD UND DAMPFMASCHINE
ZU TRAFOSTATION UND UMSPANNWERK
Thematische Zeitreise zur Energieerzeugung entlang des Liederbachs
mit Museumspädagogin Marianne Bopp
Donnerstag, 8. Sptember und Freitag, 9. September 2022, jeweils von 15:00 bis 16:30 Uhr
Zum 20. Mal fanden in diesem Sommer die „Tage der Industriekultur“ statt. Sie behandelten die Frage nach der Zukunft und nach den Transformationsprozessen in allen Lebensbereichen.
Dazu boten die Stadt Kelkheim (Taunus), Kulturreferat, und der Museumsverein Kelkheim e.V die Veranstaltung VON MÜHLRAD UND DAMPFMASCHINE ZU TRAFOSTATION UND UMSPANNWERK an.
Jeweils ca. 25 Interessierte fanden sich an zwei Nachmittagen vor der Alten Kirche in Hornau ein. Mit der Museumspädagogin Marianne Bopp ging es entlang des Liederbachs auf eine thematische Zeitreise zur Energieerzeugung.
Um die Fortschritte der Energiegewinnung würdigen zu können, sollte ein Blick in die Vergangenheit helfen. Dafür stand die alte Mühle in Hornau.
Anhand eines Gemäldes und eines alten Flurplanes fanden die Teilnehmer das Gebäude ohne Probleme. Auch der Standort des Mühlrades erschloss sich so. Das Mühleninnere verdeutlichte eine schematische Darstellung, die mit einer Szene aus dem letzten Streich von Max und Moritz verglichen wurde.
Für die nächste Stufe der Energiegewinnung stand die kleine Dampfmaschine in der Alten Kirche aus dem Besitz des Museums Kelkheim, gestiftet von Frau Kilb.
Fotos wiesen auf die große Dampfmaschine des Sägewerks Diehl, die in Kelkheim noch vorhanden ist. Diese Dampfmaschine war für die Entwicklung Kelkheims zu Stadt der Möbel von entscheidender Bedeutung: Ohne Bretter hätten die ca. 300 Schreinereien nicht produzieren können.
Entlang des Liederbachs ging es dann bis zum Mühlgrund und in den Wehrweg zu Robert Schrader, langjähriger Mitarbeiter der Mainkraftwerke, später Süwag.
Er erklärte die Entwicklung zur Gegenwart der Stromversorgung, unserer aktuellen Energieform. Da ist das große Trafohaus schon wieder überholt. Die hohen Spannungen, die über oberirdische Leitungen in den Turm gingen, mussten auf haushaltsübliche Voltzahlen umgeformt, also transformiert werden.
Das geschieht heute mit unterirdischen Kabeln in einer viel kleineren Trafostation.
Den Aufbau erklärte Herr Schrader anhand von Plänen und der geöffneten Station, für viele der erste Blick auf diese Technik. Beeindruckend waren auch die Beispiele an dicken Kabeln und riesigen Sicherungen.
Am Gagernring erklärten Florian Binias, Kommunalmanager der SYNA, und Andreas Haus, Geschäftsführer der Kelkheimer Netzgesellschaft, die Funktion und Ausstattung des großen Umspannwerks.
Für die Vergangenheit stand hier z.B. die Werbung der 1920er Jahre. Mit ihr sollte die Hausfrau von den Vorteilen des Kochens mit Strom gegenüber dem Kohleherd überzeugt werden.
Es schloss sich eine Diskussion über die Zukunft der lokalen und deutschlandweiten Stromversorgung an. Beide Experten gaben einen positiven Ausblick auf die Versorgung mit erneuerbaren Energien.
Text: Marianne Bopp
Fotos: Hartmut Hartleb, Wolfgang Pfankuch und Jürgen Moog
Freitag, 09. September 2022 15:00 Uhr