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Tag der Industriekultur
MIT VOLLDAMPF IN DIE ZUKUNFT!
Wandel der Arbeitswelt durch Anbindung Kelkheims an die Kleinbahn
Am Sonntag, den 17. August 2025, 16.00 Uhr begann in Münster der Kelkheimer Beitrag zum Tag der Industriekultur.
Erster Stadtrat Dirk Hofmann begrüßt die zahlreichen Teilnehmer der Führung am Münsterer Bahnhof.
Zum diesjährigen Motto: MIT VOLLDAMPF IN DIE ZUKUNFT! bot sich eine Untersuchung zum Wandel der Arbeitswelt durch die Anbindung Kelkheims an die Kleinbahn an. Als Ausgangspunkt diente der Bahnhof Münster.
Einweihung des Bahnhofs Münster in 1902 (Foto aus der Sammlung A. Vankow)
Seit 1902 verbindet die Kleinbahn die Orte zwischen Höchst und Königstein mit der Welt. Für die Menschen in den Gemeinden, die ihren Arbeitsplatz in Frankfurt und vor allem in den Farbwerken Hoechst bis heute aufsuchen, ist sie eine pulsierende Lebensader geworden, ohne die das Arbeitsplatzangebot deutlich kleiner wäre.
Museumspädagogin Dr. Kirstin Funke begann ihre bebilderte Führung rund um und in dem Bahnhofsgebäude des Bahnhofes Münster
- mit den Voraussetzungen in Kelkheim, in Frankfurt am Main und in der Welt,
- dem Leben vor der Industrialisierung,
- den sichtbaren Fortschritten in Gegenden, in denen die Industrialisierung in Form von Zuganbindungen schon früher als in Kelkheim zum Blühen des Fortschrittes und des Wohlstandes beitrug
- sowie mit dem fast 20 Jahre währenden Kampf der Kelkheimer, endlich selbst an das Frankfurter Verkehrsnetz angeschlossen zu werden.
Vom ersten Spatenstich am 05.05.1901 bis zu ihrer Abnahmefahrt im Januar 1902 wurde die Strecke Höchst – Königstein trotz extremer Wetterereignisse, die zu Bauunterbrechungen führten, in einer heute unglaublichen Geschwindigkeit errichtet.
Frau Funke stellte die Bahnhofsgebäude und Bauten entlang der Strecke, vor allem aber die Kelkheimer Bahnhöfe sowie ihre Gleisanlagen und einige der Fahrzeuge, Lokomotiven und Triebwagen, in zahlreichen Bildern vor.
Frau Funke zeigt die Bahnhofsgebäude von Hornau, Kelkheim und Münster.
Wirtschaftlich war die Bahn ursprünglich im Interesse einer Entwicklung der Naherholung und des Tourismusbetriebes im Taunus konzipiert und gedacht. Doch schon bald setzten sich die Münsterer Ziegler für den Bau der Bahn ein, um ihre Waren vertreiben zu können. Mit der Anlieferung von Holz und dem Transport von fertigen Möbeln für den Verkauf in Höchst kurbelte die Bahn auch die Möbelfabrikation an. Kelkheim entwickelte sich bis in die 1990er Jahre hinein zur boomenden „Stadt der Möbel“. Durch die Bahn konnte aber nicht nur exportiert sondern auch importiert werden und dabei handelte es sich nicht nur um Stückgut sondern auch um Arbeitskraft. Zum Beispiel konnten die vielen, in den Höchster Farbwerken beschäftigten Kelkheimer nun bequem und schnell mit der Bahn zur Arbeit gelangen.
Die Führung wurde im Bahnhofsgebäude beschlossen.
Auch wenn die Bahn bis heute eine wechselhafte Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen erfahren hat, so ist sie für die Kelkheimer Bevölkerung immer noch eine wichtige Lebensader.
Text: Dr. Kirstin Funke
Fotos: Jürgen Moog
Sonntag, 17. August 2025 16:00 Uhr