Zurückliegende Veranstaltungen
Führungen und Lesungen in Kelkheim 2025
Zurück in die Kelkheimer Vergangenheit
Zeitstufenführung zu Kelkheims facettenreicher Geschichte
mit Julian Wirth
am 17. März 2024, 15:00 Uhr im Museum Kelkheim
Die Teilnehmer der Zeitstufenführung begaben sich auf eine Reise durch die Vergangenheit Kelkheims. Die Tour startete im Paläolithikum und endete im Jahr 1938, als Kelkheim zusammen mit Münster und Hornau zur Stadt wurde.
Die Vor- und Frühgeschichte Kelkheims ist reich an Funden und Erkenntnissen. Julian Wirth stellte das Leben von Jägern und Sammlern vor, das durch archäologische Entdeckungen auf Kelkheimer Gebiet belegt ist. Der Übergang zur Sesshaftigkeit markierte einen Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte. In Kelkheim gefundene Artefakte wie Keramiken, Klingen, Beile und Pfeilspitzen zeugen von frühen Kulturen. Die zahlreichen Hügelgräber in der Region sowie das keltische Leben am und um den Liederbach wurden vom Stadtarchivar anschaulich erläutert.
Mit dem Thema "römisches Kelkheim" endete die Vorgeschichte, und die Teilnehmer tauchten ein in die Zeit des Römischen Reichs, zu dessen Einflussbereich Kelkheim zählte.
Ein weiteres markantes Zeugnis früherer Zeiten ist der Roteldisstein aus dem 7. Jahrhundert, der frühes christliches Leben in Kelkheim belegt. Historiker Wirth schilderte zudem die Geschichte des Prämonstratenserklosters Retters, seinen Aufstieg und seinen Niedergang im späten Mittelalter, sowie die Auswirkungen von Reformation, Gegenreformation und dem Dreißigjährigen Krieg.
Die Besucher beteiligten sich rege mit Fragen und Diskussionen. Besonders die Parallelen zwischen dem wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung um 1900 und der aktuellen Entwicklung fanden großes Interesse.
Auch die Zeit des Nationalsozialismus in Kelkheim wurde nicht ausgespart. Am Beispiel der sogenannten Judenkolonne wurde dieses dunkle Kapitel beleuchtet.
Kelkheims Geschichte ist vielschichtig und spannend. Die Zeitstufenführung bot einen Einblick in diese reiche Vergangenheit und sollte Neugier wecken. Ein herzlicher Dank gilt den Besuchern sowie Herrn Hartleb, Herrn Moog und Herrn Pfankuch vom Museumsverein für ihre Unterstützung.
Text: Julian Wirth
Fotos: Wolfgang Pfankuch
Sonntag, 16. März 2025 15:00 Uhr