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Eröffnung der Ausstellung POP ART (Artikel)
Donnerstag, 07. März 2019, 19:30 Uhr - 21:00 Uhr
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POP ART: Kunst für Alle, keine Allerwelts-Kunst!

Ausstellung POP ART im Kelkheimer Rathaus mit einer Einführung eröffnet

Bis heute zählt das hochkreative Schaffen der POP ART zu den erfolg- und einflussreichsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts. Mit ihr werden Motive des Alltags von Comics, Suppendosen, Fahnen und Serienporträts plötzlich bildwürdig.

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Die Bilder der Pop Art-Künstler Tom Wesselmann (links) und Mel Ramos (rechts) werden im Plenarsaal in Szene gesetzt.

Die Ausstellung der Galerie am Dom präsentiert in Zusammenarbeit mit dem hiesigen Kulturreferat vom 8. bis 31. März in Kelkheim eine Vielzahl von Arbeiten von Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Keith Haring, Mel Ramos, Robert Indiana oder Tom Wesselmann u. v. m. und zeigt wie facettenreich die Formensprache der Kunst-Stars ist.

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V.l.: Jacqueline Wood und Galerist Michael Marks (beide Galerie am Dom), Dr. Beate Matuschek, Dr. Friedhelm Hören und Stadtverordnetenvorsteher Wolf-Dieter Hasler

Stadtverordnetenvorsteher Wolf-Dieter Hasler begrüßte bei der Ausstellungseröffnung am 7. März die über 200 Gäste und bedankte sich dabei bei der Wetzlarer Galerie am Dom für die außergewöhnliche Präsentation. Sein Dank schloss das Kulturreferat und den Museumsverein, der die Gäste mit Getränken und Kleingebäck versorgte, mit ein.

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Kulturreferentin Dr. Beate Matuschek übernahm die Einführung in die Ausstellung. Sie zeigte die Entwicklung der Kunstrichtung Pop Art auf, welche - ausgehend von den USA und England - die ganze Welt eroberte.

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Dr. Friedhelm Hören erläuterte in launischer und erfrischender Weise die Künstler der Ausstellung.

„Pop Art. Dieser Begriff ist ebenso in aller Munde – also populär – wie die Namen ihrer Künstler und die Kunst, die sich dahinter verbirgt.

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Denn wer kennt sie nicht: Andy Warhols ‚Campbell’s Soup Cans‘ oder die bekannten Ikonen aus der Comic-Kultur nachempfundenen Arbeiten Roy Lichtensteins.

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Auch Keith Harings farbenfrohe, als Graffitis entstandene Figuren hat sicher jeder schon einmal gesehen, ebenso die ‚Commercial Pin-ups‘ von Mel Ramos, der Motive aus der Werbung verarbeitet und mit oftmals bissiger Ironie, aber auch viel Humor gängige Klischees karikiert.

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Die Werke von Alex Katz sind dem modernen Realismus und der Pop Art zuzuordnen und zeigen größtenteils ikonische Porträts modisch gekleideter Frauen, die gerade an verschiedenen Orten museal in München präsentiert werden.

Entstanden ab Mitte der 1950er Jahre, tritt die heute als Pop Art bekannte Kunstrichtung ihren weltweiten Siegeszug von den USA und Großbritannien aus an. Anders als die damals traditionellen, an den Akademien vermittelten Kunstgattungen bezieht sich die Pop Art ihre Motive aus dem Alltag und trifft so den Nerv der Zeit: In den zunehmend von Konsum und Kommerz bestimmten Jahren des Aufschwungs sind es nicht mehr die auf klassischen Tafelbildern dargestellten religiösen Ikonen, die die Menschen anziehen, sondern die Ikonen haben sich gewandelt, sind andere geworden. Insbesondere die Werbung ist es, die das gesellschaftliche Bildrepertoire prägt – so wie im Falle der erwähnten ‚Soup Cans‘, die zu einem Meilenstein der Kunstgeschichte werden. Warhol und seine Mitstreiter erheben somit Alltägliches zum Bildgegenstand; die einfache Dose, als rein zweckmäßige Verpackung eines Nahrungsmittels konzipiert, wird mit Bedeutung aufgeladen, indem sie wiederholt Thema künstlerischer Auseinandersetzung wird. In dieser Wiederholung des immer gleichen Motivs wird zusätzlich der Aspekt der Masse gespiegelt – im Sinne von Massenproduktion, aber auch des Verschwindens des Einzelnen in der Masse.

Bis heute hat die Pop Art nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Im Gegenteil: Sind es nicht mehr und mehr die Werbeikonen, die unser tägliches Leben prägen, so dass wir sie uns nicht nur im Fernsehen ansehen, sondern sie auch künstlerisch umgesetzt an unsere Wand holen?
Auch Julian Opie, ein britischer Videokünstler und Maler der jüngeren Pop Art-Generation erschafft fulminante plakativ vereinfachte Porträts. Neuere Werke beschäftigen sich mit Animationen, die eine konstante Bewegung im Bilderrahmen darstellen.

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Die Ausstellung im Plenarsaal des Rathaus Kelkheim präsentiert ein breites Spektrum namhafter Pop Art-Künstler. Insbesondere werden grafische Arbeiten zu sehen sein. Denn gerade hierbei sind die Absichten und Möglichkeiten der Pop Art augenfällig: Neben der Abwendung vom traditionellen Bildverständnis sind dies die künstlerischen Neuerungen wie etwa die Serialität oder die Verwendung von Stilmitteln aus der Werbegrafik. Anders als mit Unikaten erreicht die Pop Art mit ihren Grafiken die breite Masse, ohne dabei zur Massenware zu werden. Vielmehr wird die Kunst in den Alltag integriert, so wie zuvor der Alltag in die Kunst.

Weitere Informationen unter www.galerie-am-dom.de 

Text: Claudia Knöpfel, Rolf Baltromejus, Jürgen Moog

Fotos: Jürgen Moog

Donnerstag, 07. März 2019 19:30 Uhr
Ort Plenarsaal Rathaus Kelkheim, Gagernring 6