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Kelkheimer Möbel zwischen Tradition und Innovation (Artikel von Rüdiger Kraatz)
Sonntag, 16. September 2018, 14:00 Uhr - 15:00 Uhr
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Sonderführung im Rahmen der Kelkheimer Möbeltage

 Kelkheimer Möbel

zwischen Tradition und Innovation

Von Kaiser-Betten zu Apple-Hockern

Am 16.09.2018 war das Museum von 12:00 bis 18:00 Uhr geöffnet und bot von 14:00 bis 15:00 Uhr eine Sonderführung an.

Rüdiger Kraatz begann seine Führung mit einer historischen Übersicht über die Entwicklung von Möbeln überhaupt. Anhand von Bildern über Steinzeitbehausungen und die Nutzung von Stabholz, zunächst zum Bau von Hütten, und dann von Sitzgelegenheiten, wurde in einfache Formen der Holzverarbeitung eingeführt. Die sesshaften Menschengruppen lernten schließlich größere Gebäude und einfache Inneneinrichtungen aus Holz zu bauen – der Beginn des Handwerks der Zimmerleute.

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Die meisten Einrichtungsgegenstände im Mittelalter konnten noch von den meisten Menschen in Stadt und Land hergestellt und ausgebessert werden. Truhen dienten zur Aufbewahrung von Gegenständen aller Art. In der Renaissance kamen mehr und mehr elaborate Schränke für wohlhabende Bürger in Mode, was eine Spezialisierung der Holzverarbeitung erforderte. Dies war der Beginn der Tischler- oder Schreinerzunft.

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Am Beispiel eines Vertikos in der Dauerausstellung wurde gezeigt, wie sich einige Traditionen von Renaissance-Schränken noch im 20. Jahrhundert wiederfinden.

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Anhand der Beispiele von Möbeln in der „Straße der Schaufenster“ wurden die verschiedenen Fertigungs- und Stilepochen erklärt. Zugleich wurde erläutert, wie sich gerade in Kelkheim eine ungewöhnlich erfolgreiche Schreinertradition entwickeln konnte. Als besondere Ausstellungsstücke wurden das Möbel des Jahres 2018, Schrank und Tisch aus Makassar-Ebenholz vom Fischbacher Schreiner Martin Tippel, der Frankfurter Schrank von Erwin Pleines und die Palastmöbel von Haile Selassi vorgestellt. Diese Möbel und verschiedene große und kleine Möbelwerkstätten wurden im Zusammenhang mit den historischen und sozialen Gegebenheiten beschrieben.

Der letzte Teil der Führung konzentrierte sich auf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Der Schreibtisch von Karin Schade im Bauhaus-Stil (Möbel des Jahres 2015) ist ein seltenes Beispiel einer modernen Holzarchitektur.

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Das Möbelhaus Stelzer hatte für diesen Tag ein Möbelstück ausgeliehen, welches diese Bauhaus-Tradition, modern gestaltet, weiterführt. Zusammen mit einem speziell gewirkten Teppich aus modernen, umweltfreundlichen Materialien, einer passenden Tischlampe und einem hervorragend gestalteten Stuhl wurde das Bemühen dieses Möbelhauses illustriert, sich auf dem Markt für modernes Wohnambiente mit qualitativ hochwertigen Möbeln zu etablieren. 

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Dies gilt auch für die Erzeugnisse des Möbelhauses Lange, die jüngst vor allem durch die Produktion der „Apple-Hocker“ für die Apple Stores aufgefallen sind. Mit diesen positiven Beispielen Kelkheimer Innovationen wurde die Führung abgerundet und beendet.

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Etwa 100 Besucher trugen sich während des Nachmittags mit freiem Eintritt im Museum in die Gästeliste ein. Eine Gruppe von 25 sehr interessierten Besuchern war der Führung von Rüdiger Kraatz bis zu deren Ende gefolgt.

Text: Rüdiger Kraatz

Fotos: Wolfgang Pfankuch

 

 

Sonntag, 16. September 2018 14:00 Uhr
Ort Museum Kelkheim