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Präsentation der Abschlusstafel des Gagernrundweges (Artikel Pressemitteilung Kulturreferat / Jürgen Moog)
Donnerstag, 26. Oktober 2017, 11:00 Uhr - 12:00 Uhr
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Präsentation der Abschlusstafel des Gagernrundwegs

„Sehnsucht nach Hornau“  -  Friedrich von Gagern auf Java

Zehn Jahre nachdem die Umsetzung der Idee für den Gagernweg begonnen hatte, lud die Stadt Kelkheim am Donnerstag, 27.10.2017, 11:00 Uhr die Initiatoren, Organisatoren, Rechercheure, Designer und Sponsoren sowie beteiligte Vereine und die Presse auf den Parkplatz Hornauer Str. 134 / Rückseite der Alten Kirche Hornau ein.

Gagernweg1

Bürgermeister Albrecht Kündiger stellte die 21. Informationstafel zum Gagernweg vor, mit der die Informationen an den zehn Stationen des Gagernweges komplettiert wurden.

Rückblick auf das Gagernprojekt und seine Initiatoren

Am 12. Mai 1998 weihte die Stadt Kelkheim anlässlich des 150. Jubiläums der ersten Deutschen Nationalversammlung 1848 in Anwesenheit der Präsidentin des Deutschen Bundestages, Prof. Rita Süßmuth, die Gagernanlage ein.

Nahezu 10 Jahre später beteiligte sich Kelkheim an dem Großprojekt „Geist der Freiheit – Freiheit des Geistes“ der Kulturregion Frankfurt-Rhein-Main. In diesem Zusammenhang wurde am 3. Oktober 2007 eine Bronzetafel am „Großen Mannstein“ enthüllt, welche die Verdienste der Brüder Friedrich, Heinrich und Max von Gagern um die Einheit und Freiheit Deutschlands würdigt.

Als die Kulturregion das Projekt „Wegekultur“ vorstellte, brachte sich die Stadt Kelkheim mit dem „Gagernrundweg“ ein. Seit 2007 wurden in regelmäßigen Abschnitten Informationstafeln in Hornau installiert, welche die Lebensumstände der Familie von Gagern beleuchten. Heute umfasst der Gagernrundweg 21 Tafeln an insgesamt 10 Stationen.

Gagernweg10

Der Rundweg beginnt auf dem Gelände des ehemaligen Hofguts, er führt über die Hornauer Straße und entlang des Liederbaches zwischen „Fuchshöhle“ und Gagernfriedhof auf ca. zwei Kilometern durch Hornau. 

Zu den wichtigsten Stationen zählen

  • der Hornauer Friedhof, der an dieser Stelle 1822 angelegt wurde. Von 1824 bis 1880 fanden 16 Angehörige der Familie des Hans-Christoph von Gagern hier ihre letzte Ruhestätte.
  • das Gesindehaus des ehemaligen Hofguts und der Gagernplatz an der Rotlintallee mit Informationstafeln zur Familiengeschichte und zu den Biographien der Freiherrn von Gagern
  • und die Martinskirche, die als Rundbau einem Entwurf der Frankfurter Paulskirche nachempfunden wurde

Die neu vorgestellte Tafel "Sehnsucht nach Hornau - Friedrich von Gagern auf Java" befindet sich an der Station 6.

Mit dem Gagernrundweg, der Martinskirche und dem Gagernplatz besitzt der Stadtteil Hornau heute ein Alleinstellungsmerkmal mit Orten der Erinnerung an die Anfänge der parlamentarischen Demokratie.

Das ländliche Hofgut in Hornau war nahezu 50 Jahre lang – von 1818 bis 1866 - in politisch turbulenten Zeiten ein Ort an dem - im Dunstkreis von Frankfurt - freiheitliche Ideen diskutiert und entwickelt wurden. Die Paulskirche in Frankfurt am Main ist das nationale Symbol politischer Freiheit. Heinrich von Gagern war dort 1848 der erste Präsident der Frankfurter Nationalversammlung. Mit Hans Christoph von Gagern und seinen drei „politischen“ Söhnen Friedrich, Heinrich und Maximilian gingen von Hornau wichtige Impulse für die Einheit und Freiheit Deutschlands aus.

Die Initiative für die Einrichtung der Gagernanlage ergriff in 1996 die Historikerin Christa Wittekind, die mit Beharrlichkeit und viel Überzeugungsarbeit auf der politischen Ebene aber auch privat und in Vereinen immer wieder auf die Bedeutung der Freiherrn von Gagern für Hornau hinwies.

Die wissenschaftlichen Grundlagen wurden von Stadtarchivar Dietrich Kleipa erarbeitet. Die Recherchen und maßgeblichen Ausarbeitungen sind Museumswissenschaftlerin Monika Öchsner zu verdanken, Ausstellungsdesignerin Susanne Michelsky setzte die Recherchen grafisch und ästhetisch um.

Für die Idee, Projektleitung, wissenschaftliche Begleitung, Realisierung, Sponsorensuche steht die Kulturreferentin der Stadt Kelkheim, Dr. Beate Matuschek.

Zum Gagernrundweg wurde ein Flyer unter dem Titel „Begegnung mit einer berühmten Familie“ veröffentlicht.

Sponsoren

Der Gagernrundweg, die Bronzetafel zum Staufenschwur und die Restaurierung der Gagerngräber wurden mit Hilfe von Spenden und Sponsorengeldern ermöglicht.

Hierzu zählen:

  • die Alcoa Foundation, die mit einer großzügigen Spende die Finanzierung des Gagernrundweg ermöglichte,
  • Dr. Hildegard Bonczkowitz, deren Familie die Deutsche Einheit am Herzen liegt und die seit fast zwei Jahrzehnten maßgeblich Gagernprojekte fördert,
  • Evi Scheiber aus Hornau, die mit Kunstverkäufen Spenden für den Gagernrundweg sammelte,
  • die Heimatforscherin Christa Wittekind,
  • die Bürger für Hornau,
  • die Mainova AG,
  • die Taunussparkasse und
  • die Kulturregion Frankfurt Rhein Main

Kulturreferentin Dr. Matuschek und ihr Team haben insgesamt 47.000€ Sponsorengelder für die Umsetzung des Projektes gesammelt.

Gagernweg3

v.r. Bürgermeister Albrecht Kündiger, Kulturreferentin Dr. Beate Matuschek, Dr. Hildegard Bonczkowitz, Stadtarchivar Dietrich Kleipa, Evi Scheiber, Heimatforscherin Christa Wittekind, Musumswissenschaftlerin Monika Öchsner und Ausstellungsdesignerin Susanne Michelsky

Bürgermeister Albrecht Kündiger bedankte sich bei den Spendern mit Blumen.

Die Schlusstafel „Sehnsucht nach Hornau – Friedrich von Gagern auf Java

Stadtarchivar Dietrich Kleipa schilderte Hintergründe und Umstände der Reise, die Friedrich von Gagern als Militärinspektor der Niederlande von 1844 bis 1847 in geheimem Auftrag nach „Niederländisch-Ostindien“ (heute Indonesien) unternahm.

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Über die auf der Tafel festgehaltenen Informationen hinaus berichtete Herr Kleipa von Friedrichs Erlebnissen mit seinem Hausburschen Matthäus Steyer aus Hornau, der ihn begleitete und als Haushofmeister eingesetzt war. Leider habe er später aus Langeweile mit Unteroffizieren bis zum delirium tremens getrunken, so dass er ihn mit dem Schiff nach Hause schickte – eine Überfahrt, bei der dieser starb. Dabei war der Bursche für Friedrich zunächst ein Stück Heimat gewesen, die er offensichtlich stark vermisste. Von seinem Heimweh zeugen Briefe an seine Mutter.

Friedrich führte ein Reisetagebuch, in dem er die Besonderheiten des damals wenig bekannten „Ostindiens“ festhielt. Außerdem brachte er eine Fülle von präparierten exotischen Tieren für die Sammlung des damaligen Naturhistorischen Museums im Erbprinzenpalais in Wiesbaden mit.

Mächtige Büffelhörner aus Java, die Friedrich seiner Familie geschenkt hatte, zierten die östliche Seitenwand des Hofhauses in Hornau. Heute befindet sich noch ein Büffelgehörn am heutigen katholischen Gemeindebüro.

Text: Pressepapier des Kulturreferats ergänzt von Jürgen Moog

Bilder: Wolfgang Pfankuch und Jürgen Moog

Donnerstag, 26. Oktober 2017 11:00 Uhr

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