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September 2020\nim Rahmen der Interku lturellen Woche 2020\n\nDie Führung beschäftigte sich mit der Frage „Woher kommen die Kelkheimer?“ Untersucht wurden die wechselhaften historischen Be züge zwischen Menschen und Kulturen in der Kelkheimer Geschichte.\n\nDie Le iterin des Amtes für Jugend und Integration begrüßt als Verantwortliche für die Kelkheimer Interkulturelle Woche die interessierten BesucherInnen und bedankt sich bei dem Historiker Rüdiger Kraatz für seine Mitwirkung an der Gesamtveranstaltung.\nTreffpunkt war der Hof Gimbach. Nach einer gegenseiti gen Vorstellung und Einführung in die Ortsgeschichte wurde ein Überblick ge schaffen über die in Kelkheim siedelnden Bevölkerungsgruppen durch die Jahr hunderte. Zur Sprache kamen einleitend z.B. die Bandkeramiker, Kelten, Röme r, germanische Volksgruppen und schließlich die Hessen in historischer Zeit . Vorgestellt wurden auch moderne genetische Untersuchungen, die den „genet ischen Mix“ der Mitteleuropäer erklären.\n\nHistoriker Rüdiger Kraatz erläu tert die frühen Wanderungen der Menschen vom Paläolithikum bis zum Beginn d er Bronzezeit und zeigt Funde aus der hiesigen Gegend (z.B. Pfeilspitzen).\ nDie Teilnehmer spazierten auf eine kleine Anhöhe in Richtung Fischbach, vo n wo aus man einen anregenden Überblick gewinnt über einige Orte von Bedeut ung für die Kelkheimer Bevölkerungsgeschichte (von den Taunusausläufern Ric htung Hofheim über die Mainebene zur Anhöhe Hühnerberg und schließlich zum Altkönig).\n\nWährend der „Kleinen Eiszeit“ in der frühen Neuzeit bis hin z um Dreißigjährigen Krieges kam es zu erheblichen Bevölkerungsverlusten, die an lokalen Beispielen illustriert wurden. Die Peuplierungspolitik und Förd erung der Wirtschaft durch die regionalen Fürsten brachten trotz der sie be gleitenden europäischen Kriege eine gewisse Erholung. Aus- und Einwanderung en wechselten ab, je nach wirtschaftlicher Erholung oder Phasen des Niederg angs. Viele zugewanderte Familien in Kelkheim – noch heute gibt es diese Na men hier – spielten eine recht bedeutende Rolle. So erscheint Ende der 1670 er Jahre der erste „Mufang“ als Steiger in den Münsterer Kirchenbüchern. Au ch die Familie Mollath kam nach dem 30jährigen Krieg nach Münster und liefe rte einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Ziegelei dort. Pfarrer Hilpi sch berichtet z.B. über den Zuzug von Maurern aus Süddeutschland und Österr eich. Im Laufe der Zeit hat sich das Maurerhandwerk in Hornau festgesetzt. Auch Emigration war in Kelkheim ein bekanntes Phänomen, bis weit in das 20. Jahrhundert. Mit Hilfe des Zitats über die „Völkermühle“ im Rheinland (aus Karl Zuckmayers „Des Teufels General“) kann man nachvollziehen, wie vielf ältig sich die Bevölkerungsströme über die Jahrhunderte mischten.\nWieder z urück am Hof Gimbach, wurde die Führung abgeschlossen mit einer statistisch en Übersicht über die Entwicklung im 20. Jahrhundert bis heute. Die Stadt K elkheim hat mittlerweile Mitglieder aus über 100 Nationalitäten. In der Rüc kschau lässt sich dokumentieren, wie Einwanderer in der Regel langfristig d as wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben der Stadt sehr positiv beein flusst haben. Das betrifft nicht nur etwa die Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten nach 1945, sondern auch die „Gastarbeiter“ und Arbeitssuchende n aus vielen Teilen Europas und der Welt. Viele Familien z.B. aus Kroatien, Iran oder Indien wurden in Kelkheim heimisch und ihre geschäftlichen Beitr äge zur Stadtentwicklung werden allgemein geschätzt.\nWir danken der Famili e Schiela für die Erlaubnis, diese Örtlichkeit zu nutzen.\nText: Rüdiger Kr aatz\nFotos: Jürgen Moog\n X-ALT-DESC;FMTTYPE=text/html:
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Bericht über die Führung von Rüdiger Kraatz p>
zur lokalen Bevölkerungsgeschichte
am 27. September 2020
im Rahmen der Interkulturellen Woch e 2020
Die Führung beschäftigte sich mit der Frage „Woher kommen die Kelkheimer?“ Untersucht wurden die wechselhaften historischen Bezüge zwisc hen Menschen und Kulturen in der Kelkheimer Geschichte.
Die Leiterin des Amtes für Jugend und Integration begrüßt als Ve rantwortliche für die Kelkheimer Interkulturelle Woche die interessierten B esucherInnen und bedankt sich bei dem Historiker Rüdiger Kraatz für seine M itwirkung an der Gesamtveranstaltung.
Treffpunkt war der Hof Gimbach. Nach einer gegenseitigen Vorste llung und Einführung in die Ortsgeschichte wurde ein Überblick geschaffen ü ber die in Kelkheim siedelnden Bevölkerungsgruppen durch die Jahrhunderte. Zur Sprache kamen einleitend z.B. die Bandkeramiker, Kelten, Römer, germani sche Volksgruppen und schließlich die Hessen in historischer Zeit. Vorgeste llt wurden auch moderne genetische Untersuchungen, die den „genetischen Mix “ der Mitteleuropäer erklären.
Historiker Rüdiger Kraatz erläutert die frühen Wanderungen d er Menschen vom Paläolithikum bis zum Beginn der Bronzezeit und zeigt Funde aus der hiesigen Gegend (z.B. Pfeilspitzen).
Die Teilnehmer spazierten auf eine kleine Anhöhe in Ric htung Fischbach, von wo aus man einen anregenden Überblick gewinnt über ein ige Orte von Bedeutung für die Kelkheimer Bevölkerungsgeschichte (von den T aunusausläufern Richtung Hofheim über die Mainebene zur Anhöhe Hühnerberg u nd schließlich zum Altkönig).
Während der „Kleinen Eiszeit“ in der frühen Neuzeit bis hin zum& nbsp;Dreißigjährigen Krieges kam es zu erheblichen Bevölkerungsverlusten, d ie an lokalen Beispielen illustriert wurden. Die Peuplierungspolitik und Fö rderung der Wirtschaft durch die regionalen Fürsten brachten trotz der sie begleitenden europäischen Kriege eine gewisse Erholung. Aus- und Einwanderu ngen wechselten ab, je nach wirtschaftlicher Erholung oder Phasen des Niede rgangs. Viele zugewanderte Familien in Kelkheim – noch heute gibt es diese Namen hier – spielten eine recht bedeutende Rolle. So erscheint Ende der 16 70er Jahre der erste „Mufang“ als Steiger in den Münsterer Kirchenbüchern. Auch die Familie Mollath kam nach dem 30jährigen Krieg nach Münster und lie ferte einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Ziegelei dort. Pfarrer Hil pisch berichtet z.B. über den Zuzug von Maurern aus Süddeutschland und Öste rreich. Im Laufe der Zeit hat sich das Maurerhandwerk in Hornau festgesetzt . Auch Emigration war in Kelkheim ein bekanntes Phänomen, bis weit in das 2 0. Jahrhundert. Mit Hilfe des Zitats über die „Völkermühle“ im Rheinland (a us Karl Zuckmayers „Des Teufels General“) kann man nachvollziehen, wi e vielfältig sich die Bevölkerungsströme über die Jahrhunderte mischten.
Wieder zurück am Hof Gimbach, wur de die Führung abgeschlossen mit einer statistischen Übersicht über die Ent wicklung im 20. Jahrhundert bis heute. Die Stadt Kelkheim hat mittlerweile Mitglieder aus über 100 Nationalitäten. In der Rückschau lässt sich dokumen tieren, wie Einwanderer in der Regel langfristig das wirtschaftliche und ge sellschaftliche Leben der Stadt sehr positiv beeinflusst haben. Das betriff t nicht nur etwa die Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten nach 1945, s ondern auch die „Gastarbeiter“ und Arbeitssuchenden aus vielen Teilen Europ as und der Welt. Viele Familien z.B. aus Kroatien, Iran oder Indien wurden in Kelkheim heimisch und ihre geschäftlichen Beiträge zur Stadtentwicklung werden allgemein geschätzt.
Wir danken der Familie Schiela für die Erlaubnis, diese Örtlichkeit zu nutzen.
Text: Rüdiger Kraatz
Fotos: Jürgen Moog
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